AKKiS

Arbeitskreis Kommunaler Krankenhäuser in Sachsen

Forum für Stärkung und Kooperation

1. Das Verkaufsmarketing der privaten Klinikketten gefährdet die kommunalen Häuser

Unsere kommunalen Krankenhäuser in Sachsen, insbesondere die kleinen und mittleren, werden immer wieder mit der „Privatisierungslösung“ – gemeint ist der Verkauf an eine der privaten Klinikketten – konfrontiert. Die dies empfehlenden „Heilsbringer“ – Beratungsfirmen und zum Teil auch Banken – werden nicht müde zu betonen, dass diese Gruppen besser in der Lage seien, die Patientenversorgung, die Wirtschaftlichkeit und die Investitionen zu gewährleisten.

Gleichzeitig wird in einer Reihe von Publikationen derzeit das Ende der kommunalen Krankenhäuser vorhergesagt. Untersucht man die Autorenschaft näher, so findet man nicht selten eine gewisse Nähe zu den o.g. Beratern oder direkt zu den privaten Klinikketten. Der Verdacht, dass bei diesen Publikationen auch die wirtschaftlichen Interessen der Urheber eine gewisse Rolle spielen, ist zumindest nicht fernliegend. Man fühlt sich im Übrigen an vergleichbare Prognosen Anfang der 90er Jahre erinnert, die den kommunalen Stadtwerken ein trauriges Schicksal vorausgesagt haben – zu Unrecht, wie wir heute wissen.

Fraglos wird aber durch dieses koordinierte Vorgehen ein erheblicher Druck bei den kommunalen Körperschaften erzeugt. Die Gefahr, dass diese nach und nach „weichgeklopft werden“, ist nicht von der Hand zu weisen. Dies insbesondere deswegen, weil es den kommunalen Häusern bis dato nicht gelungen ist, eine überzeugende Gegenstrategie zu entwickeln. Passivität aber ist in dieser Situation mit Sicherheit nicht ratsam.

 

2. Das Image der kommunalen Häuser ist zu verbessern

Das Ziel der öffentlichen Häuser ist traditionell die Qualität ihrer Arbeit, nicht aber deren Verkauf. Diese Passivität in der öffentlichkeitswirksamen Darstellung der eigenen Leistungsfähigkeit ist in der gegenwärtigen Situation aber stark nachteilig, sie kann sich sogar langfristig zu einem echten Sargnagel für die kommunalen Häuser entwickeln.

Daher ist aktives Marketing gefragt.

Der Politik und der Öffentlichkeit muss bewusst werden, dass kommunale Krankenhäuser

 

  • qualitativ hochwertige Leistungen in einem breiten Spektrum erbringen und diesen Anspruch auch nicht kommerziellem Gewinnstreben unterordnen


  • ihre Patienten nicht nach wirtschaftlichen Aspekten aussuchen


  • intensiv in ihrer Region eingebunden sind und daher regelmäßig besser mit dem ambulanten Sektor kooperieren


  • einen wesentlicher Wirtschaftsfaktor in ihren Regionen darstellen. Nicht selten sind die Häuser die größten Arbeitgeber in der Region; immer sind es bedeutende Kunden für lokale Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Bau, Technik, Wartung, Catering und gebäudebezogene Dienstleistungen.

 

3. Die Leistungsfähigkeit kann durch Kooperation weiter verbessert werden

Unstrittig ist, dass der wirtschaftliche Druck auf die Häuser in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist und aller Voraussicht nach auch zukünftig nicht nachlassen wird. Die Häuser müssen daher nachhaltige Bemühungen an den Tag legen, um die in nahezu allen Bereichen ansteigenden Kosten bewältigen zu können.

Eine wichtige Ressource, um diese Herausforderung zu meistern, ist die Verbesserung der Kooperation unter den Häusern. Hier bieten sich zum Beispiel folgende Maßnahmen an:

 

  • Kooperation bei der Investition in Medizingeräte (gemeinsame Ausschreibung etc.)


  • Teilnahme an Einkaufsgemeinschaften


  • Erfahrungsaustausch zu Budgetverhandlungen bis hin zur wechselseitigen Teilnahme


  • gemeinsame Interessenvertretung gegenüber den Ministerien, dem RP, der KV usw.

 

4. Die AKKiS als Forum für kommunale Krankenhäuser

Die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie für kommunale Häuser ist das Ziel von AKKiS. Die verantwortlichen Leiter der kommunalen Krankenhäuser in Sachsen aus dem medizinischen und wirtschaftlichen Bereich sollen die Möglichkeit haben, ihre Interessen zu diskutieren, zu bündeln und zu stärken.


  • Struktur von AKKiS
    Die Mitglieder dieser Arbeitsgemeinschaft treffen sich in loser Folge unter Ausschluss der Vertreter privater Klinikketten zum Erfahrungsaustausch und erarbeiten für anstehende Problemstellungen gemeinsame Lösungsansätze.


  • Wer kann Mitglied bei AKKiS werden?
    Jedes sächsische Krankenhaus, welches zu 100 Prozent in kommunaler Trägerschaft steht.


  • Wie funktioniert das?
    Formloser Antrag auf Aufnahme an das Koordinierungsbüro. Die Aufnahme bedarf einer Bestätigung durch die AKKiS Mitglieder. Der Austritt ist jederzeit mit sofortiger Wirkung durch formloses Schreiben möglich.

Mitglieder

  • Oberlausitz-Kliniken gGmbH


  • Städtisches Klinikum Görlitz gGmbH


  • Kreiskrankenhaus Weißwasser gGmbH


  • Städtisches Krankenhaus Dresden-Neustadt


  • Elblandkliniken Riesa-Großenhain gGmbH


  • EKA Erzgebirgsklinikum Annaberg gGmbH


  • Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH


  • Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH


  • Kreiskrankenhaus Torgau „Johann Kentmann“ gGmbH


  • Klinikum Mittleres Erzgebirge gGmbH


  • Klinikum Chemnitz gGmbH


  • Kreiskrankenhaus Rudolf Virchow gGmbH


  • Elblandkliniken Meißen GmbH & Co. KG


  • Klinikum Obergöltzsch Rodewisch


  • Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau gemeinnützige GmbH


  • Klinikum Oberlausitzer Bergland gemeinnützige GmbH

Kontakt

Schwarz & Kollegen
Kipsdorfer Str. 99
01277 Dresden

Telefon: 0351 / 315 80 70
Telefax: 0351 / 315 80 790
E-Mail: kanzlei@ksuk.de